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2020-11-10
Fliegenpilz - Die Ikone unter den Pilzen.


Der Herbst ist für mich die schönste Jahreszeit. Die spektakulären Farben, das schöne Licht und der geheimnisvolle Charakter regen meine Kreativität und den Drang die umliegende Natur zu erkunden zusätzlich an. Gerade in der ersten Oktoberhälfte, in der das Wetter noch sehr angenehm ausfallen kann, landet oft auch eine Kamera im Rucksack. Es ist die Zeit, in der sich viele Tierarten auf den Winter vorbereiten. Überwinternde Schmetterlinge saugen sich noch einmal mit den Süßigkeiten der letzten Blüten voll. Wiederum andere Tiere legen die letzten Wintervorräte aus Eicheln oder Bucheckern an und auch am Himmel geht es hektisch zu. Ein Vogelzug nach dem anderen zieht in ein wärmeres Gefilde um. Fällt der Blick wieder auf den Boden, so entdeckt man Moose und Pilze.

  

Sie sind unterschiedlich; klein, groß, farblos, farbenfroh, mit und ohne Punkte, mit Hut oder merkwürdigen Formen. Auch wenn ich die verschiedenen Arten nicht zuverlässig bestimmen kann, erkenne ich zumindest die Ikone unter den Pilzen: den Fliegenpilz.

Der Fliegenpilz zählt zu den Blätter- oder Lamellenpilzen.

Er ist ein allbekannter und Märchen-trächtiger Waldpilz, wenn er auch nicht das Männlein mit dem Purpurmäntlein ist, das auf einem Bein im Walde steht, denn dies ist die Hagebutte. Jedes mal, wenn ich ihn finde, ist er ein willkommenes Fotomotiv. Gesucht und gefunden habe ich ihn in Nadelwaldungen mittleren Alters über sauren Böden – oft unter Birken und Fichten.


Dabei halte ich nicht nur nach dem oft gemalten Glückssymbol mit rotem Pilzhut Ausschau, sondern auch nach den Abarten. Die gibt es mit braunen und Standortmodifikationen mit orangegelben Hutfarben. Allen gemein ist der anfänglich glockige Hut. Bei den Jungpilzen ist die Knollengestalt von einer Hülle umgeben, auf der kleine weiße Förmchen in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Wird der Pilz größer, breitet sich der Hut flach aus, sodass die eckigen weißen Pünktchen beim Auseinanderrücken mehr von der Hutfarbe freigeben. Ausgewachsene Pilze sind zusätzlich am ausgestreckten Stiel und der mit mehreren Schuppengürteln besetzten knolligen Stielbasis zu erkennen.

Das Fleisch direkt unter der Huthaut ist charakteristisch gelb verfärbt.

So schön der Fliegenpilz ist, so gefährlich giftig ist er – obwohl es Menschen gibt, die ihn vertragen. Doch sind es eher Gebiete, in denen er weniger Giftstoffe produziert. Zwei Gifte enthält der Pilz. Das erregende und Rauschzustände erzeugende Muscarin und das lähmende Muscaridin, auch Pilzatropin genannt, weil es eng mit dem Toxin der Tollkirsche, dem Atropin, verwandt ist.

Sibirische Völkerschaften verwenden den Fliegenpilz oft als Rauschdroge.

Somit ist er ein ungeeigneter Sammelkorbkandidat und verbleibt für andere Naturfotografen an Ort und Stelle. Schließlich mag man ihn lieber vor der Linse als darauf. Wer mag denn schon Glaspilz?